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Cloud Native Days Zürich 2025 – Vom Hype zur Realität

Ein persönlicher Rückblick von Jakob Beckmann, Simon Flühmann und Pascal Moser (ipt) auf Technologien, Trends und das, was wirklich zählt.

Die Cloud Native Days Zürich boten auch dieses Jahr wieder eine inspirierende Plattform für Technologiebegeisterte, um sich über moderne Plattformarchitekturen, Kubernetes, DevOps und die Zukunft cloud-nativer Entwicklung auszutauschen. Die technologische Innovationswelle der letzten Jahre ist nicht abgeflaut – sie ist angekommen. In den Köpfen der Entwickler:innen, in den Pipelines der Plattform-Teams und immer öfter auch im Verständnis des Managements. Doch was passiert, wenn Technologien erwachsen werden? Dann beginnt die wahre Herausforderung: Operationalisierung, Skalierung und Business-Value.

Jakob Beckmann, Simon Flühmann und Pascal Moser von ipt | 27.6.2025

Die Cloud Native Days Zürich boten auch dieses Jahr wieder eine inspirierende Plattform für Technologiebegeisterte, um sich über moderne Plattformarchitekturen, Kubernetes, DevOps und die Zukunft cloud-nativer Entwicklung auszutauschen.

Die technologische Innovationswelle der letzten Jahre ist nicht abgeflaut – sie ist angekommen. In den Köpfen der Entwickler:innen, in den Pipelines der Plattform-Teams und immer öfter auch im Verständnis des Managements. Doch was passiert, wenn Technologien erwachsen werden? Dann beginnt die wahre Herausforderung: Operationalisierung, Skalierung und Business-Value.

Vom Tech-Hype zur Plattform-Realität

Cloud Native Technologien sind längst kein Novum mehr – die meisten Tech-Teams setzen sie mit Überzeugung ein. Der nächste Schritt ist jedoch ungleich komplexer: Die skalierbare, standardisierte und wartbare Bereitstellung von Plattformen, die sowohl technische Exzellenz als auch echte Benutzerfreundlichkeit liefern. Technologien wie Hypershift oder Kyverno unterstützen zwar, doch letztlich bleibt es die Königsdisziplin, die Balance zwischen Flexibilität für die Applikationsteams und Konsistenz auf der Plattform zu meistern.

Stakeholder Management: KPIs sind mehr als Zahlen

Ein wiederkehrendes Thema war die Messbarkeit von Plattform-Impact. Während harte KPIs wie Verfügbarkeit, Kosten pro Deployment oder Cluster-Auslastung gut belegbar sind, bleiben weichere Werte wie «eingesparter Aufwand» schwierig zu quantifizieren. Dennoch: Der Trend geht klar zur Transparenz und Metrik-getriebenen Argumentation – auch gegenüber dem Top-Management. Zu viele Plattform-Teams arbeiten heute noch ohne klare KPI-Instrumente.

 

Plattform-Konsumenten im Fokus: Weniger «Bastelbox», mehr Produkt

Viele Plattformen beeindrucken technisch, entlasten aber ihre Nutzer:innen nicht ausreichend. Das Ziel muss sein: den Cognitive Load reduzieren. Ein gutes Beispiel: Wird bei der Bestellung einer SQL-Datenbank automatisch ein Set an Security-Standards erfüllt, entsteht ein echter Mehrwert – der Kunde muss sich nicht mehr um Details kümmern und kann sich auf die Bedürfnisse des Business konzentrieren.

Organisation & Mindset: «You build it, you run it» – aber bitte wirklich

Ein weiterer Erfolgsfaktor: das richtige Plattform-Team. Zu viele Verantwortlichkeiten und Technologien unter einem Dach führen zu Oberflächlichkeit statt Exzellenz. Die Plattform muss als Enabler agieren – sei es durch direkte Unterstützung, durch Beratung oder aktiven Wissenstransfer in Communities of Practice.
Ohne das richtige Mindset bleibt jedoch alles Theorie. Die Allianz Versicherung beispielsweise musste zu Beginn stark in Change Management investieren, bevor die Teams wirklich bereit für DevSecOps waren.

Talks & Keynotes: Zwischen Realität und Weltraum

Spannend fanden wir die closing Keynote von Dr. Thomas Zurbuchen, ehem. NASA-Wissenschaftsdirektor. Seine Einsicht: 80% aller Probleme waren People-Problems – keine technischen. Das gilt auch für uns: Beziehungen, Kommunikation und Teamdynamik sind das Fundament jeder technischen Initiative. Technik? We’ll figure it out. Mehr dazu hier.

Ein weiteres Highlight war der Talk zu Kubernetes als API für Platform Engineering (KCP) – eine elegante Sichtweise, die zeigt: Auch wenn sich die Runtime ändert, das Kubernetes Resource Model bleibt. Es ist das Fundament moderner Plattformarchitekturen.

Trends: Reifung statt Revolution

Die Community ist in der Phase der Reife und Optimierung angekommen. Wichtig sind:

  • Cost Optimization & Green IT
  • Multi-Tenancy-Herausforderungen

  • Optimierung der Developer Experience

  • Plattformen als wirtschaftlich steuerbare Produkte

Unsere Take Aways

Plattform Engineering ist nicht mehr «nice to have», sondern geschäftsrelevant. Die Tools sind da – jetzt geht es um Operationalisierung, Alignment mit Business-Zielen und vor allem: People Work.

Wenn wir eine provokante These formulieren müsste:

«Die grosse Innovation ist vorbei – jetzt beginnt der echte Job.»

Für Entscheider:innen heisst das: 

  • Plattform-Teams müssen als Produkte geführt und gemessen werden

  • KPI-Basierung ist unerlässlich

  • Investitionen in Change und Mindset zahlen sich mehrfach aus

Alle Talks und Inhalte der diesjährigen Cloud Native Days Zürich: https://cloudnativezurich.ch/