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React verändert sich. Und mit ihm die Softwarearchitektur

React wandelt sich grundlegend. Zwei Consultants zeigen, was das für Architektur, Tools und Teams bedeutet – und warum Entscheider jetzt reagieren müssen.

React steht vor einem Paradigmenwechsel: KI zieht ins Frontend ein, APIs lösen klassische UIs ab, und neue Tools wie der React Compiler oder agentenfähige Architekturen verändern die Softwareentwicklung grundlegend. Zwei Senior Consultants berichten vom React Summit 2025, was das für Technologie- und Architekturentscheidungen bedeutet – und warum Unternehmen ihre Strategien jetzt anpassen sollten, um zukunftsfähig zu bleiben. Ein Gespräch mit Beda und Nico über die wichtigsten Erkenntnisse vom React Summit 2025

Beda Diggelmann (BDI): Ich bin Beda, ein Senior Consultant, der leidenschaftlich gerne benutzerfreundliche und visuell ansprechende Webanwendungen in komplexen Unternehmensumgebungen gestaltet. Es macht mir Spass, von der ersten Idee bis zur finalen Umsetzung mitzuwirken und dabei sicherzustellen, dass alles perfekt läuft.

Nicolas Gordillo (NGO): Hallo! Ich bin Nico, ein erfahrener Fullstack-Entwickler, und ich liebe es, Web- und mobile Applikationen von Grund auf zu entwickeln. Von der ersten Idee über die Architektur bis hin zur sicheren Fertigstellung kümmere ich mich darum, dass die Nutzer eine grossartige Erfahrung haben.

Welche Erkenntnisse aus dem React Summit waren für euch mit Blick auf langfristige Technologieentscheidungen besonders relevant?


BDI: Was viele unterschätzen: Die Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer weltweit greift mit alten, leistungsschwachen Geräten auf Webanwendungen zu. Der Talk von Alex Russell hat eindrücklich gezeigt, wie gross die digitale Kluft ist. 
Wer Anwendungen nicht auf reale Geräteleistung und Netzwerkbedingungen hin analysiert, riskiert Reichweitenverlust und unzufriedene Endnutzer.


NGO: Ich war beeindruckt, wie tief viele Speaker in die Technologie eingestiegen sind. Es ging nicht um kleine Optimierungen, sondern um neue Grundlagen in der Art, wie Frontends gebaut und betrieben werden. Build-Prozesse, Rendering und Tooling stehen dabei im Zentrum. Das betrifft jede Architekturentscheidung.

Welche Technologien stehen aktuell im Fokus und was davon ist mittelfristig produktionsreif?


NGO: Ein Schlüsselthema ist der React Compiler. Er übernimmt Optimierungen automatisch zur Build-Zeit. Dadurch steigt nicht nur die Performance, sondern auch die Wartbarkeit. Ergänzt durch moderne Package-Manager wie pnpm oder Bun entsteht ein deutlich effizienterer Tooling-Stack.


BDI: Wir beobachten ausserdem eine Verschiebung in der Architektur. Der Fokus wandert von klassischen UIs zu API-zentrierten Lösungen, oft in Kombination mit KI-basierten Agents
Gleichzeitig entstehen neue Runtimes wie Lynx, die aus einer Codebasis heraus natives UI für iOS, Android und Web ermöglichen. Das ist besonders relevant für Organisationen mit komplexen, kanalübergreifenden Frontends.

Welche Trends haben aus Architektursicht das grösste Potenzial?

BDI: AI-Anwendungen wandern zunehmend vom Server in den Browser. Mit Libraries wie Transformers.js wird das technisch möglich.


NGO: Ein weiterer Trend ist das Aufkommen agentenfähiger Architekturen. Wenn AI Agents künftig produktive Systeme bedienen, brauchen wir stabile, dokumentierte und geschützte APIs. Diese Entwicklung betrifft nicht nur technische Setups, sondern auch unsere Organisationsstruktur.

Welche Tools würdet ihr kurzfristig in Kundenprojekten pilotieren?


BDI: Die neue Toolchain der Chrome DevTools eignet sich hervorragend für Performance Audits. Auch der gezielte Einsatz von AI Agents für automatisierte API-Orchestrierung ist ein spannender Use Case. Für kleinere neue Projekte würde ich Bun evaluieren.


NGO: Ich würde pnpm als Package Manager einführen und die zustand-Library für State Management evaluieren. Ausserdem lohnt es sich, den React Compiler genau zu beobachten und auf geeignete Pilotprojekte vorzubereiten.
 

Was wurde auf dem React Summit aus eurer Sicht zu wenig thematisiert?

BDI: Accessibility war kaum ein Thema. Das ist kritisch, vor allem, wenn sich die Architektur in Richtung API-only bewegt. Wer diese Anforderungen nicht mitdenkt, riskiert regulatorische oder marktspezifische Nachteile.


NGO: Ein zweiter Punkt ist die Wartbarkeit von Code. Viele vorgestellte Lösungen sind technisch beeindruckend, aber langfristige Lesbarkeit und Teamfähigkeit bleiben zentral – besonders in grösseren Softwareprojekten.

Wie lautet eure These zur Zukunft des Frontends?

BDI: Frontend wird zunehmend durch KI gesteuert. APIs werden zur primären Schnittstelle, das UI wird in vielen Szenarien ersetzt oder automatisiert. Das verändert auch Rollen und Zuständigkeiten im Team.

NGO: Viele Prozesse im Frontend lassen sich künftig automatisieren. Entwicklerinnen und Entwickler brauchen weniger tiefes Low-Level-Know-how, dafür aber mehr strategisches Architekturverständnis. Das hat Auswirkungen auf Teamzuschnitt, Recruiting und Projektsteuerung.

 

Fazit zum React Summit 2025


Das React-Ökosystem verändert sich tiefgreifend. In den kommenden 12 bis 18 Monaten wird es entscheidend sein, die eigene Architekturstrategie zu überprüfen. 
Wer jetzt auf neue Toolchains, KI-gestützte Entwicklung und moderne API-Zugänge setzt, schafft sich technologische und organisatorische Vorteile – und bleibt auch mittelfristig innovationsfähig.

 

Das Gespräch hat Anne Scott, Marketing ipt, geführt. Vielen Dank für die Diskussion!