Andreas Landingpage.jpg

Interview: Rolle eines IT Cloud Architects

Lesedauer: 8 Minuten

In seiner Rolle als IT Architect baut Andreas Pfenninger, Principal Architect bei ipt, clevere Cloud Architekturen, die sich flexibel erweitern lassen. Als Teamplayer in agilen Projektstrukturen ist er Teil von einem Team, meist bestehend aus Entwicklern und Leuten vom Business. Aber wie macht er das konkret? Wie setzt er welche Technologien wo ein, damit bspw. eine Rückversicherung ihr Kerngeschäft optimieren und neue Geschäftsfelder erschliessen kann? Das haben wir ihn gefragt und hier folgen die Antworten.

Andreas, du arbeitest seit 2014 bei ipt und bist bei einer Rückversicherung in mehreren Cloud-Projekten als IT Lead und Solution Architect tätig. Erzähl uns ein wenig über deinen Werdegang, wie bist du in diese Position gekommen?

Andreas: Das Interesse an IT wurde bei mir eher spät — während des Informatik Studiums an der ETH Zürich — geweckt. Was mich da nebst der Technik aber sofort interessierte, war, was man damit alles erreichen kann. So bin ich dann nach meinem Abschluss als Consultant zu IBM. Die Arbeit bei verschiedenen Kunden, auf verschiedenen — auch geografisch unterschiedlich liegenden — Projekten reizte mich und gefiel mir sehr. 
Als dann mein Sohn unterwegs war, wusste ich, dass ich keine Aufträge mehr im Ausland machen möchte. Ich habe einen Arbeitgeber gesucht, der spannende Projekte in der Deutschschweiz macht. So habe ich mich dann für ipt entschieden.
Mein erstes Projekt war bei Swiss Re und es gefiel mir so gut, dass ich heute noch bei diesem Kunden bin, mittlerweile allerdings in verschiedenen Projekten.

Du bist primär im Cloud-Umfeld zuhause. Wie hat sich dieses Thema bei deinem Kunden in den vergangenen Jahren entwickelt? 

Andreas: Was ich sehr deutlich miterleben konnte, ist der Wandel von On-Prem hin zu Cloud Architekturen. Die klassischen IT Systeme von Versicherungen liefen alle On-Premise. Dies begann sich bald nach meinem Start zu ändern. Vor etwa zwei Jahren habe ich in eine andere Abteilung gewechselt. Dort ging und geht es darum, neue digitale Lösungen zu konzipieren und diese mit der notwendigen Technologie umzusetzen: in der Cloud. Da konnte ich dann teilweise wirklich auf der grünen Wiese bauen. 

Das Schöne an der Cloud ist, dass man viel mehr Möglichkeiten hat. Vieles kann standardisiert bezogen und darauf aufgebaut werden. Damit einher kommt aber auch Verantwortung. Mit dem Self-Service Aspekt kann jedes Team plötzlich vieles selber machen, muss aber auch bedenken, welche Verbindungen und Konsequenzen das auf andere Bereiche hat. 

Auch die Denkweise hat sich gewandelt. Früher war es so, dass man in einem Team war und dort eine Lösung entwickelte. In der Zwischenzeit ist der Blick noch stärker auf den Business Value ausgerichtet. Das heisst, wie kann ich möglichst viel und neue Funktionalitäten direkt aus der Cloud beziehen, statt diese selber zu bauen. Und wie man all die gebauten Services so auslegen kann, dass sie in einem digitalen Ökosystem optimal integriert und erweitert werden können. Das Ziel von Cloud Lösungen ist es, etwas so zu bauen, dass es skalierbar ist – nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch in der Wertschöpfung – über organisatorische Grenzen hinaus.

«Das Ziel von Cloud Lösungen ist es, etwas so zu bauen, dass es skalierbar ist – nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch in der Wertschöpfung – über organisatorische Grenzen hinaus.»
Andreas Pfenninger Principal Architect, ipt

Und welche Ziele konkret verfolgt ihr beim Kunden mit Cloud Lösungen?

Andreas: Es sind grob zwei Ziele, die wir hier bei Swiss Re mitverfolgen dürfen: Einerseits die stetige Optimierung und Automatisierung des traditionellen Rückversicherungsgeschäfts, indem Prozesse und Datenflüsse wie beispielsweise eine Vertragserneuerung für den Kunden so einfach und schnell wie möglich gemacht werden. In diesem Zusammenhang konnte ich mit dem Team eine Plattform bauen, auf welcher die Kunden innerhalb von fünf Minuten eine Rückversicherungsdeckung mit Swiss Re abschliessen können. Das gleiche Prinzip des schnellen Onlineabschlusses gilt dann auch für die Schadensabwicklung. Die Grundlagen dafür sind clevere Integration in die bestehende Landschaft, das Anzapfen von verschiedenen Datenquellen, und das alles automatisiert. 

Desweitern macht sich Swiss Re bewusst Technologie und Daten zu Nutze, um neue Kundenlösungen zu gestalten. Eine Lösung, bei der ich mitgearbeitet habe, dreht sich darum, dass den Kunden ihre Risiken besser und verständlicher aufgezeigt werden können. Indem wir verschiedene Datenquellen mittels Big Data, Analytics und Machine Learning Methoden kombiniert haben, können sehr spezifische Vorhersagen zu möglichen Gefahren gemacht werden. Dadurch können neuen Kunden passende Versicherungsprodukte angeboten werden. 

Interoperabilität, Geschwindigkeit und Qualität spielen eine zentrale Rolle, weshalb sich Cloud Technologien sehr gut eignen. Infrastruktur als Code garantiert, dass wir komplett unabhängig von Querschnittteams wie einem Datenbankteam oder dem Netzwerkteam sind. Das führt dazu, dass in einer Cloud Umgebung niemand manuell etwas ändern muss. So passieren weniger Fehler und tägliche Deployments in die Produktion werden zum Standard. Zudem können wir die hohen Sicherheits- und Complianceanforderungen systematisch und nachvollziehbar erfüllen. 

Beide Beispiele zeigen, dass ich sehr gut verstehen muss, wie das Business von Swiss Re funktioniert und wohin sich die Firma entwickeln will. Dann kann ich dazu beitragen, diese Ziele mit der passenden technologischen Lösung zu erreichen.

Wie kann man sich so einen Arbeitsalltag von dir vorstellen, wie sieht deine Woche aus? 

Andreas: Unsere Projekte benutzen agile Entwicklungsmethoden, z.B. Scrum, und mein Alltag ist davon geprägt. Aktuell bin ich in zwei Projekten, einmal als IT Lead und dann als Architect. D.h. ich habe viele Meetings mit den Teams: Daily Scrum Meetings, Reviews, Retros. Zugleich definiere ich die Ziele der nächsten Sprints, die User Stories und betreibe viel Koordination mit den Entwicklungsteams. Dort geht es meist um technische Themen. Es werden Fragen geklärt und es kommt öfter vor, dass ich technisch ein wenig tiefer reingehe und selber etwas entwickle.

Weiter ist meine Woche geprägt von Meetings mit Business und IT Leuten, um die Requirements abzustimmen. Ich vermittle diese dann weiter bspw. an die Entwickler. Ich bin da die Schnittstelle zwischen Entwicklung und Business und ich muss beides verstehen. 

Und was motiviert dich, in so eine Woche zu starten? 

Andreas: Grundsätzlich interessieren mich die Themen im modernen Cloud-Umfeld sehr. Ich probiere gerne Neues aus. Zum Beispiel einen neuen Security Scan, den man in einer Azure DevOps multi-stage Build Pipeline integrieren kann. Den lass ich dann laufen und wenn ich sehe, dass es funktioniert und keine Vulnerabilities gefunden werden, dann freut mich das. Das Interesse für solche Technologien ist bei mir klar da. 

Aber es motiviert mich auch, etwas zu machen, hinter dem eine Vision steckt. So sehe ich, dass ich wirklich etwas verändern und langfristig einen Nutzen für den Kunden generieren kann. Diese Langfristigkeit und Nachhaltigkeit machen mir Spass! 

Und zuletzt ist mir die Teamarbeit sehr wichtig. Also gemeinsam im Team etwas zu erreichen, worauf man dann stolz sein kann. Ohne das könnte ich den Job nicht machen. 

andreas-pfenninger_casual.jpg
«Ich möchte wirklich etwas verändern können und auf Dauer einen Nutzen für den Kunden generieren. Solch eine Langfristigkeit und Nachhaltigkeit machen mir Spass und motivieren mich!»
Andreas Pfenninger Principal Architect, ipt

Hast du Fragen? Dann melde dich bei