FinOps: Die Hürden und Vorteile im Fokus

Autor: Dario Fiore

FinOps steht für Financial Operations und ist eine relativ neue Disziplin, um die Cloud-Kosten im Griff zu haben und zu optimieren. Eine Einführung, ein Beispiel und die Hintergründe zu FinOps findest du im ersten Blog dieser Trilogie. Für diesen zweiten Teil habe ich die Top Drei Pain Points unserer Kunden im Bereich FinOps zusammengetragen und untersucht, welche Personen und Organisationseinheiten von FinOps profitieren können.

Top drei Pain Points unserer Kunden im Zusammenhang mit FinOps

Viele unserer Kunden sehen sich bezüglich FinOps mit folgenden Fragen und Pain Points konfrontiert:

  1. Bewusstsein und Handlungsbereitschaft bzgl. Cloud-Kosten schaffen
    1. Wie schaffen wir Awareness bei den Entwicklerinnen und Entwicklern?
    2. Wie können wir FinOps Praktiken und Methoden etablieren?
    3. Wie können Cloud-Kosten von Beginn an in Projekten eine wichtigere Rolle spielen?
    4. Wie können die verursachten Kosten transparent gemacht und als Steuerungsinstrument genutzt werden?
  2. Automatisierung von FinOps-Aufgaben
    1. Wie können nicht-benötigte IT-Ressourcen automatisch (temporär) abgeschaltet oder redimensioniert werden? Beispielsweise Entwicklungs- oder Testumgebungen über Nacht?
    2. Wie können Kostenüberschreitungen schnell automatisch erkannt und ggf. unterbunden werden?
    3. Wie erhalten die Cloud-Nutzergruppen regelmässig und automatisiert einen Report oder sogar eine verursachergerechte Verrechnung ihrer Cloud-Kosten?
  3. Verschwendung verhindern
    1. Wie sieht ein passendes Sizing der IT-Ressourcen (z.B. eines Kubernetes-Pods) aus?
    2. Wie können nicht mehr benötigte IT-Ressourcen gelöscht werden?
    3. Werden übermässig hohe nicht-funktionale Anforderungen gestellt? (bspw. zu langes Backup)

Kopfschmerzen beginnen oft auch schon vorher, nämlich dann, wenn man die Cloud-Kosten analysieren und auf die Nutzergruppen (z.B. Miroservices) aufteilen möchte. Die monatlichen, detaillierten Kosten-Daten der Cloud-Provider sind schnell mehrere Gigabyte gross und sehr umfassend. Die Analyse und Umlage der Kosten auf Kostenträger braucht viel spezifisches Cloud-Wissen und ist nur automatisiert zu bewältigen.

FinOps betrifft alle

FinOps betrifft verschiedene Personen und Organisationseinheiten in Unternehmen und hilft ihnen, Cloud-Kosten besser zu managen. Nachfolgend drei Beispiele:

Cloudkosten Tabelle.png

Rolle des Cloud Center of Excellence (CCoE)

Eine zentrale Rolle nimmt oft das Cloud Center of Excellence (CCoE) ein, welches FinOps im Unternehmen etabliert, weiterbringt und zentral steuert. Viele der FinOps-Aufgaben finden allerdings dezentral in den IT- und Projekt-Teams statt. Das CCoE übernimmt eine unterstützende Rolle und sollte nicht zu viele Vorgaben machen, um die Flexibilität und Innovation durch die Cloud nicht zu verhindern. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer “by the Side Governance” anstatt einer “in the Way Governance”.

Voraussetzungen für die Einführung von FinOps

Um FinOps erfolgreich in Unternehmen zu etablieren und einzusetzen, benötigt man ein Grundverständnis und die Unterstützung aller dieser Personen und Organisationseinheiten. Zudem braucht es interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie eine gemeinsame Sprache, weil Personen und Kompetenzen aus IT, Finanzen, Procurement und Management gefragt sind. Als Resultat profitieren alle durch reduzierte finanzielle Risiken und effizient genutzte Cloud-Ressourcen.

Welche Schritte FinOps umfasst und wieso es nicht mit einem Projekt abgeschlossen ist zeige ich im nächsten Blog dieser FinOps Serie.

Wünschst Du Dir Unterstützung bei der Beantwortung einer der Fragen oben? Dann melde Dich bei uns.